Das PJZ und die Aufwertung der Stadt

2011 wurde nun endgültig darüber entschieden, dass das neue Polizei und Justizzentrum auf dem Gelände des Güterbahnhofs gebaut werden soll. Auch wenn viele Gegner des Projekts den demokratischen Entscheid als unumstösslich betrachten glauben wir, dass nur weil etwas in einer Abstimmung entschieden wurde, sich unsere Meinung trotzdem nicht durch Zahlen und Statistiken messen lässt. Wir bleiben dagegen und uns ist es scheissegal ob die künstliche Mehrheit des Stimmvolkes dafür ist. Wir glauben nach wie vor, dass dieses Projekt, dieses hingerotze Etwas, das in der heutigen Zeit auch moderne Architektur genannt wird verhindert werden kann.

Die Aufwertung
ist auf dem Vormarsch nicht nur in der Schweiz (siehe Seefeld, Aussersihl, Basel, Bern) sondern in ganz Europa. Egal ob Berlin (Kreuzberg, Neukölln etc.), München, Hamburg, London oder Oslo, die Auswirkungen dieses Prozesses sind deutlich sichtbar.
Die Bullenpräsenz steigt, Häuser im Quartier werden durch Investoren aufgekauft, saniert und an Mieter mit einem höheren Einkommen vermietet. Natürlich braucht es für die neuen Bewohner auch die passende Geschäfte und somit wird schlussendlich ein lebendiges Quartier zu einem Hort des seelenlosen Konsums. Kurz gesagt, die Aufwertung ist ein schleichender Prozess der einkommensschwache Leute aus dem Quartier verdrängt. Das PJZ ist ein wichtiger Bestandteil dieses Prozesses.

Was wir wollen
Wir wollen die Isolation durchbrechen, die Isolation in der sich viele Menschen befinden, die nicht in das Konzept des modernen Zürichs passen. Wir wollen dieses sich nur darüber beklagen beenden und aufzeigen, dass der Moment um zu handeln genau jetzt ist und das man um zu handeln keine Parteien oder Politiker braucht. Denn in der Realität reicht schon eine Handvoll Nachbarn oder Freunde um den Reichen und Mächtigen ein wenig in die Suppe zu spucken. Ganz zu schweigen davon was alles möglich wäre wenn sich diese widerspenstigen Gruppen häufen, vernetzten und sich gemeinsam ohne Delegierte und Parteien die Stadt zurückholen. Ist es nicht komisch, dass trotz all der Unzufriedenheit über das PJZ und der damit einhergehenden Aufwertung von unseren Quartieren so wenig dagegen unternommen wird?

Ist es nicht traurig, dass all die wunderschöne Wut die man an so vielen Dingen herauslassen könnte, die man in so vielen Momenten zeigen könnte, einfach heruntergeschluckt wird? Währe es nicht schöner wenn die Quartiere in denen wir leben, in denen wir aufgewachsen sind, ganz allein uns gehören würden?! Währe es nicht ein einzigartiges Abenteuer sich mit allen mitteln, ob legal oder illegal, ob mit Flugblatt oder Sabotage, gegen das PJZ und die geplante Aufwertung zu wehren?!

Einige Wütende!